Kläranlage


Kläranlage

Häufig gestellte Fragen


Geschichte der Kläranlage

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    1935
    Erste Kläranlage für Oberursel (Stadtmitte) am Tabaksmühlenweg

    1958
    Bau der Kläranlage Weißkirchen mit mechanischer Stufe (Sandfang, Vorklärung, Trockenbeete)

    1974
    Inbetriebnahme der Erweiterung (Kosten: 8,5 Mio. DM) mit biologischer Stufe (Biologie, Nachklärung, Schlammbehandlung Bj. 72–74)

    1989–1998
    Erweiterungsmaßnahmen hinsichtlich der Anforderungen weitergehender Reinigungsleistung, insbesondere zur Stickstoffelimination (1990 Inbetriebnahme Phosphatfällung, Nachklärung; 1994 Inbetriebnahme erweiterte biologische Stufe zur Stickstoffelimination; Gesamtkosten der Erweiterung: 30 Mio. DM)

    2011-2014
    Umbau und Optimierung des Zulaufbeckens zur Entfernung von Grobstoffen
    Neubau von zwei Schlammeindickbehälter und einer Schlammwasseraufbereitung
    Umfangreiche Erneuerung der Prozessleittechnik

    2018
    Neubau einer Fällmittelstation zur Phosphatfällung wegen der Verschärfung der Einleitegrenzwerte (Kosten: 1,6 Mio. €)

    2018-19
    Erneuerung von Schlammentwässerung und Brauchwasseranlage
    Umbau Sandfang und Vorklärung inkl. Biologischer Phosphorelimination

Kennwerte und Verfahrenschema der Kläranlage

  • Kennwerte

    • Angeschlossene Einwohner und Abwasser aus Gewerbe: ca. 60.000 EW (Einwohnerwerte)
    • Maximaler Abwasserzufluss: 450 l/s
    • Täglicher Abwasseranfall: 10.000 m³
    • Jahresabwassermenge (einschl. Regenwasser): 5.000.000 m³
    • Beschäftigte: 8 Mitarbeiter  sowie Azubis

    Aus dem Abwasser werden jährlich entfernt:

    • 40 t Sand
    • 150 t Rechengut
    • 3.000 t Klärschlamm
  • Verfahrensschema

    Durch die Kanalisation (1) kommt Abwasser aus den Haushalten und Gewerbe- und Industriebetrieben Oberursels sowie Regenwasser in die Kläranlage. Bei starken Niederschlägen wird das Abwasser in den Regenüberlaufbecken (2) zwischengespeichert bzw. vorgereinigt in den Bach entlastet. Sobald der Abwasserstrom wieder abnimmt, wird das zwischengespeicherte Wasser in die Kläranlage gepumpt.

    In der Kläranlage wird das Abwasser zunächst mechanisch gereinigt: automatische Rechen (3), Sandfang (4) und Vorklärbecken (5) entfernen Grobstoffe und Sande aus dem Abwasser, die anschließend gesondert entsorgt werden.

    Die Zulaufmengenmessung (6) misst kontinuierlich den Zulauf zur Kläranlage. Die Konzentrationen verschiedener Schadstoffe werden ebenfalls analysiert.

    Aus dem Prozesswasserspeicher (7) wird Abwasser aus der Schlammentwässerung dosiert beigemischt.

    Nun folgt die biologische Stufe mit der biologischen Phosphorelimination (8), Denitrifikation (9) und Nitrifikation (10). Hier werden Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor von Bakterien abgebaut. Hierfür ist teilweise eine Belüftung notwendig, wodurch diese Stufe einen sehr hohen Stromverbrauch hat. Verschiedene Rücklaufströme und unterschiedliche Anforderungen der Bakterien an die Lebensbedingungen führen dazu, dass die biologische Stufe empfindlich und am schwierigsten zu regeln ist.

    In den Ablauf der Nitrifikation wird außerdem noch Fällmittel aus der Phosphatfällmittelstation (11) dosiert, welches dafür sorgt, dass das Phosphat im Wasser ausflockt und sich so in den Nachklärbecken (12) absetzen kann.

    In den Nachklärbecken setzen sich aber auch verbleibende Verunreinigungen sowie der Belebtschlamm (Bakterienmasse) ab. Hiervon werden Teile über die Faultürme entsorgt.

    Zu guter Letzt wird die Ablaufmenge sowie die verbleibende Konzentration an Schadstoffen gemssen (13), dann fließt das gereinigte Wasser in den Urselbach.

    Die dem Abwasser entzogenen Inhaltsstoffe faulen nach Voreindickung (14) in beheizten Faultürmen (15) innerhalb von rund vier Wochen aus. Beim Faulprozess entstehen ca. 400.000 m³ Gas pro Jahr, das ggf. zwischengespeichert (16) und in Blockheizkraftwerken (17) in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die Wärme wird zur Beheizung der Betriebsgebäude und der beiden Faultürme genutzt, der Strom wird in das eigene sowie das öffentliche Netz eingespeist. Das sind rund 600.000 kWh jährlich.

    Der Faulschlamm wird nochmals eingedickt (18) und danach über eine Zentrifuge (19) in Container entwässert. Der Schlamm ist dann noch etwas feuchter als Blumenerde. Anschließend wird der Schlamm einer Verwendung als Dünger in der Landwirtschaft zugeführt oder verbrannt.

    In der Deammonifikation (20) wird das stark mit Stickstoff belastete Zentrat aus der Entwässerung vorbehandelt und anschließend wieder dem Klärprozess zugeführt.

    Die Leitwarte (21) ist das Herzstück der Kläranlage. Von hier aus steuern und überwachen der Abwassermeister und seine Mitarbeiter mit Hilfe des Prozessleitsystems die einzelnen Stufen des Klärprozesses.

    Im Labor (22) werden Wasserproben analysiert, um die Grenzwerte und den Prozess an sich zu überwachen.


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